Liebe Schachfreunde,
Zum 900-Jahre-Jubiläum der Stadt Freiburg hatten verschiedene Vereine Aktionstage, Ausstellungen und Projekte geplant. Dann kam die Corona-Krise und viele Veranstaltungen wurden auf Eis gelegt oder ganz abgesagt. Dies drohte auch dem Event des Schachklubs Freiburg-Zähringen 1887. Aber die Verantwortlichen des Klubs konnten doch noch eine Lösung finden, sodass sie ihr zweiteiliges Projekt unter Corona-Sicherheitsmaßnahmen durchführen konnten, welches aus dem Bezirksschachtag 2020 am 03.10. und aus dem Stadtteil-Schachevent mit einer Schachausstellung zum Thema „900 Jahre Stadt Freiburg – 900 Jahre Schach“ am 04.10. bestand. Am Tag der deutschen Einheit wurde wie jedes Jahr der Blitzmannschaftsmeister und der Blitzeinzelmeister im Schachbezirk Freiburg ermittelt. Vor allem das Einzelblitz fand regen Anklang in der Freiburger Schachszene. Bei den Mannschaften konnte sich der SC Oberwinden und in der A-Gruppe des Einzelturniers Max Armold durchsetzen. Für den zweitplatzierten besten aktiv im Schachbezirk gemeldeten Max Scherer bedeutet dies gleichzeitig auch die Qualifikation für die Badische Meisterschaften im Blitzschach. Ursprünglich war geplant, auch das Stadtteil-Schachevent und die Schachausstellung parallel mit dem Bezirksschachtag durchzuführen, aber aufgrund des Corona-Virus musste der Veranstalter die Termine nacheinander durchführen. So kam es, dass einen Tag nach den Blitzturnieren erneut die Türen des Zähringer Kellers geöffnet wurden. Diesmal jedoch nicht, um Schach zu spielen, sondern um Schach zu bestaunen. Die Ausstellung umfasste eine Bilderserie zum Thema 900 Jahre Schach, verschiedene exotische Schachbretter und Figurensätze, allerlei Nippes zum Thema Schach sowie eine Tombola mit Preisen und das Stadtteil-Schachquiz. Ab 10 Uhr morgens konnten die Besucher ihre Mund-Nasen-Bedeckung aufsetzen und die Stufen in den Zähringer Keller heruntersteigen. Sobald sie unten angekommen waren, wurden sie von der Vereinsvorsitzenden B. Hund empfangen und auf die Hygieneregeln hingewiesen. Bevor man den Ausstellungsraum betreten durfte, musste man ein Formular zur Kontaktverfolgung bei möglichen Infektionsketten ausfüllen, sowie sich die Hände desinfizieren. Auch wurde den Besuchern geraten, ihre Jacken nicht auszuziehen, da der Raum durchgehend gelüftet wurde. Wenn man den Ausstellungsraum in der durch Pfeile auf dem Boden angegebenen Laufrichtung betrat und nach links abbog, begann an der Wand zur Linken des Besuchers die Bilderserie zu 900 Jahre Schach. Der erste Teil dieser Serie handelt von den Erfolgen der Mitglieder des SK Freiburg-Zähringen 1887 seit Gründung des Vereins und von den Schacholympiaden. Auf manchen Bildern war B. Hund mit der Deutschen und später mit der Schweizer Damennationalmannschaft zu sehen. Andere zierten ehemalige Topspieler und Weltmeister, darunter waren auch die jungen Garry Kasparov und Anatoly Karpov (beide Ex-Weltmeister) sowie Viktor Korchnoi (ehem. Topspieler). Dieses Kapitel der Ausstellung wurde mit einer Liste der Erfolge der Vereinsmitglieder des SK Freiburg-Zähringen 1887 beendet. Hier waren Teilnahmen an Schacholympiaden, Jugend- und Seniorenweltmeisterschaften und zwei WM-Kämpfen (in den 1930ern A. Aljechin vs E. Bogoljubov) aufgelistet. Nun befand man sich in der Linken hinteren Ecke des Raumes. Wenn man weiter den Pfeilen folgte und auf die Fensterseite zuging, konnte man zu seiner Linken den zweiten Teil der Bilderserie bewundern. Dieser beschäftigte sich mit dem Schach an sich in den letzten 900 Jahren. Die Chronologie war in diesem Teil der Ausstellung umgekehrt, sodass mit der Gegenwart begonnen wurde und man dann die Geschichte rückwärts durchwanderte bis ins 12. Jahrhundert. Den Besucher erwarteten unter anderem Gemälde mächtiger Herrscher und berühmter Persönlichkeiten, die Schach spielten. Darunter waren unter anderem Duke Albrecht V. von Bayern und Benjamin Franklin, der gerade von Lady Howe mattgesetzt wird. Aber nicht nur Personen waren auf den Bildern zu sehen, sondern auch Gegenstände, die mit Schach zu tun hatten. In diese Kategorie gehören z.B. ein Beidarmeier Schachtisch, Figuren aus Meißner-Porzellan und bemalte Teller. Ansonsten waren noch Bilder von Büchern über Schachspieler, einem Designer-Schachbrett und Modernen Schach-Installationen zu sehen. Wenn man jetzt von der rechten hinteren Ecke des Raumes in Richtung Tür steuert, kam man noch am dritten Teil der Bilderserie vorbei, welcher sich mit den Erfolgen der letzten Jahre beschäftigte. Man konnte z.B Bilder des ersten Frauen-Grand-Prix in Freiburg betrachten, sowie ein Photo der 125-Jahr Feier des SK FR-Zähringen 1887 anschauen. Damit endete der Hauptteil der Ausstellung. In der Mitte des Ausstellungsraumes fand der Besucher eine Auswahl kurioser, ausgefallener und alter Schachspiele. Hier wurden unter anderem ein Bärchenschach, ein Schachspiel aus Glas, ein chinesisches Schach und ein „Herr-der-Ringe“-Schach ausgestellt. Zwischen den Schachbrettern und -figuren wurde allerlei Nippes zum Thema Schach platziert sowie eine Vitrine, die verschiedene Pokale zeigte, die der SK Freiburg-Zähringen 1887 in den letzten Jahren gewonnen hat. Auch lagen darin Medaillen vergangener Schacholympiaden. Fast alle ausgestellten Schachbretter sowie alle Bilder waren gegen ein kleines Entgelt käuflich zu erwerben, wovon diverse Besucher Gebrauch gemacht haben. Wer jetzt noch nicht genug von Schach bekommen hatte, der konnte noch am Stadtteil-Schachquiz teilnehmen. Zunächst bekam jeder Besucher einen Fragebogen, welcher Fragen zu Schach und der Schachausstellung enthielt. Nachdem man den Fragebogen ausgefüllt hatte, musste man noch seinen Namen sowie den Stadtteil angeben, in dem man wohnt. Alle Fragebögen wurden im Anschluss an die Veranstaltung ausgewertet. Am Ende gewann der Stadtteil, der die meisten Punkte gesammelt, also Fragen richtig beantwortet hat, einen Preis. An dieser Stelle darf ich dem Stadtteil Herdern ganz herzlich zum Sieg gratulieren. Herdern konnte sich mit insgesamt 293 Punkten deutlich vor Zähringen mit 116,5 Punkten durchsetzen und hat somit ein Simultan gegen einen Titelträger des SK Freiburg-Zähringen 1887 gewonnen. Bezüglich der Terminfindung wurde bereits der Bürgerverein Herdern kontaktiert. Für alle Leute, die nach dem Quiz noch ihr Glück versuchen wollten, gab es eine kleine Tombola. Man konnte dort einerseits Preise gewinnen, die mit Schach zu tun hatten, aber andererseits auch Dinge wie ein Origamiset oder ein Kniffelspiel. Nach 5 Stunden, nämlich um 15 Uhr, wurden dann die Tore der Ausstellung geschlossen. Der SK Freiburg-Zähringen 1887 war am Ende des Tages enttäuscht darüber, dass kein offizieller Mitarbeiter der Stadt Freiburg das Schachevent zur 900-Jahr-Feier Freiburgs besucht hat. Ich möchte an dieser Stelle dem SK Freiburg Zähringen 1887, den Helfern sowie allen Stiftern der Ausstellungsgegenstände danken, die dieses schöne Erlebnis möglich gemacht haben.
Ich wünsche noch einen schönen Tag und viele Grüße
Nico Schepers, Pressereferent des SB Freiburg