Liebe Schachfreunde,
Nach unserer nicht gerade berauschenden Leistung und dem damit verbundenen Abstieg am letzten Sonntag aus Liga 4B mussten wir am Sonntag eine Klasse tiefer in Liga 5C antreten. Wie immer begann die Arena um 20:00 Uhr und dauerte 2h. Bei einer Bedenkzeit von 3+0 Minuten für die gesamte Partie war von vorneherein klar, dass man mehr Partien innerhalb der Turnierzeit als am Sonntag schaffen konnte. Dies bedeutete allgemein höhere Punktzahlen. Für starke Bulletspieler und Berserkerfreunde ist diese Zeitkontrolle besonders attraktiv, da man durch das Berserken nur mit 1 min 30 sek pro Partie auf der Uhr spielt, was schon mehr eine Bullet- als eine Blitzpartie ist. Von diesen Hochgeschwindigkeitsspielern gab es einige, wie es sich im Verlauf des Turniers zeigen sollte, die den besonderen Kick durch eine Verringerung der Bedenkzeit suchten, um einen Extrapunkt bei einem Sieg zu erhalten. Von den gegnerischen Teams her war es ein bunter Mix aus verschiedenen Ländern. Das stark aufgestellte Team ASALA aus der armenischen Stadt Yerevan sollte später die Liga nach Belieben dominieren und mit sage und schreibe 120 Punkten Vorsprung Meister in Liga 5C werden. Dies habe ich vorweg genommen, da es keinerlei Spannung im Meisterschaftskampf gab. Daneben trafen wir noch auf die Academia de Ajedrez Tres Reyes aus Südamerika, die wir bereits von einem früheren Spieltag her kannten. Auch der asiatische Kontinent war durch gleich zwei Mannschaften vertreten. Zum einen wurde er durch den Arch Bishops Chess Club aus Jaffna, einer Stadt in Sri Lanka, zum anderen durch den Derzhava Chess Club aus Tambov, Russland, repräsentiert. In dieser internationalen Mischung aus Teams durfte auch kein rein internationales Team fehlen. So stand auf der Liste unserer Gegner auch der NightOfZeroFanClub, gegen den wir zum Start der Reise der Breisgau-Strategen durch die Quarantäne-Ligen bereits einmal gespielt hatten, wenn ich mich richtig erinnere. Neben diesen 5 internationalen gab es auch 4 Gegner aus Deutschland, darunter auch wieder uns bereits bekannte Namen. Der Name unseres ersten deutschen Gegners passte perfekt zur Bedenkzeit an diesem Spieltag. Der recht kreativen Teamname „3+2 ich bin nicht dabei“ hielt das, was er im Umkehrschluss verspricht, denn das Team trat mit einigen starken Spielern an, da ja „nur“ 3+0 gespielt wurde. Außerdem trafen wir noch auf die SF Spraitbach, den SB Hochsauerland sowie den uns aus Liga 4 bekannten Schachverein Hemer. Wir erwischten einen soliden Start, sodass wir uns nach etwa einer Stunde in einem sehr engen Feld wiederfanden, das vom 4. – 10. Platz reichte. Der erste Verfolger der Aufstiegsränge hatte dabei nur 6 Punkte (2 Berserkersiege ohne Streak) Vorsprung vor dem Tabellenletzten, was wirklich ein minimaler Vorsprung bei 3+0 Blitz ist. Die ersten drei Plätze haben schon früh begonnen, sich vom Rest des Feldes abzusetzen. Während der gelungene Start das Team ASALA zu Höchstleistungen auflaufen lies, indem es jedes Team von sich abhängte, sorgten die Plätze 2 und 3, belegt von Academia de Ajedrez Tres Reyes und 3+2 ich bin nicht dabei, dafür, dass sie sich einen guten Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze erspielten und somit die Vizemeisterschaft unter sich ausmachen konnten. In der folgenden haben Stunde konnten viele Mannschaften aus diesem dichten Feld unterhalb von Platz 3 den Sand aus ihrem Getriebe bekommen und den Abstiegsplätze (Platz 8-10) entkommen. Der Motor der Strategen hingegen wollte nicht wirklich rund laufen, da kaum Streaks aufgebaut werden konnten (für mehrere Siege in Folge gibt es Extrapunkte). So wurde die Punktedifferenz zum rettenden 7. Platz immer größer. 20 min vor Ablauf der Turnieruhr war es dann ziemlich klar, dass wir erneut absteigen würden. Nun hieß es noch Schadensbegrenzung betreiben, was in diesem Fall hieß, nicht Letzter zu werden. Kurz vor Schluss schafften wir es dann doch noch Derzhava Chess Club um zwei Punkte zu überholen, sodass wir nur als Vorletzter den Gang in Liga 6 antreten müssen. Zum ersten Platz am rettenden Ufer hatten wir einen deutlichen Rückstand von 35 Zählern. Wie schon oben angekündigt, konnte sich dominant ASALA die Meisterschale sichern. Glüsckwusch nach Armenien für diese sehr starke Leistung. Dieselben Mannschaften wie schon nach einer Stunde belegten schließlich die Plätze 2 und 3 und gehen somit zusammen mit ASALA in Liga 4 hoch. Mit uns treten Derzhava Chess Club und SB Hochsauerland den Gang in Liga 6 an. Letztere verpassten nur um 8 Punkte den Klassenerhalt hinter Schachverein Hemer. Die vollständige Endtabelle der Einzel- und Teamwertung findet ihr hier: https://lichess.org/tournament/1ZXFowex
Für die Breisgau-Strategen geht es dementsprechend am Donnerstag in Liga 6BA weiter. Dann wird 3+2 Blitz gespielt. Hier ist der Link zum Turnier: https://lichess.org/tournament/zRqEPhXJ
Ich hoffe, dass wir dort nach zuletzt zwei nicht so optimal Spieltagen wieder eine ansprechende Leistung an den Tag bringen können.
Wenn auch du gerne an der Quarantäne-Liga unter der Flagge der Breisgau-Strategen teilnehmen möchtest, dann kannst du gerne eine Anfrage zur Aufnahme ins Team stellen. Bitte schreibe in die Anfrage auf Lichess deinen echten Namen sowie Verein rein, damit ich dich bestätigen kann. Hier ist der Link zum Team: https://lichess.org/team/breisgau-strategen
Ich wünsche allen noch einen schönen Tag und viele Grüße
Nico Schepers